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Vom Hermesturm hat man einen prima Blick über das Freigelände.


Bereits seit 1975 veranstaltet die Deutsche Messe AG im Zwei-Jahres-Rhythmus die Holzmesse Ligna auf dem Messegelände in Hannover. Die Messe findet stets in der Himmelfahrts-Woche statt, also in diesem Jahr vom 30. Mai bis 3. Juni. Ein großer Ausstellungsbereich ist die Forstwirtschaft, die traditionell im Freigelände untergebracht wird. Wie die gesamte Messe konnte auch dieses Segment in puncto Ausstelleranzahl und Ausstellungsfläche zulegen.

ligna_pinosaWenn’s um Holzbearbeitungstechnik geht, ist die Ligna unbestritten eine der weltweit führenden Messen, im Forstbereich hat sie jedoch nur regionalen Charakter. Provinziell kommt sie deshalb beileibe nicht ‘rüber, so fand sich immerhin rund ein Dutzend Forstmaschinen aus dem Kurzholzbereich in Hannover. Dominierend war ganz klar die Farbe grün: Die Firma Nuhn, Generalimporteur von John Deere Forestry, hatte alleine fünf Maschinen am Start. Highlight war ein 1270E, den Nuhn auf besondere Art modifizieren ließ. Statt werksseitig montierter 650 oder 710 Millimeter breiter Bereifung trägt der Harvester des Forstunternehmers Christian Hartmann aus Sottrum im Landkreis Hildesheim breite 800er Schlappen auf den Rädern der Bogieachse. Diese Walzen würden bei einer serienmäßigen Maschine zur Erhöhung der Außenbreite auf weit über drei Meter führen. Die Lösung: Bei der Grasdorf Wennekamp GmbH ließ Nuhn die Einpreßtiefe der Felgen (der Abstand zwischen der Felgenmitte und der inneren Auflagefläche der Felge auf der Radnabe) an der Bogieachse so ändern, daß der Harvester auch mit 800er Bereifung nicht breiter als drei Meter wird. Bänder können trotzdem problemlos montiert werden – Christian Hartmann besitzt spezielle Traktions-/Tragbänder, so daß er mit seinem 1270E wohl des öfteren in moorigen Waldstücken anzutreffen sein wird.

ligna_cbiDie Veränderung der Felgen-Einpreßtiefe ist keine nachträgliche Sache, sondern wurde vor Auslieferung von Christian Hartmanns Maschine erledigt. Die modifizierten Räder samt Bereifung schickte die Grasdorf Wennekamp GmbH direkt ins John-Deere-Werk im finnischen Joensuu, der Harvester wurde also mit 800er Bereifung direkt vom Werk ausgeliefert. In puncto Profil hatte Hartmann keine große Wahl: Nokian war sein Wunsch-Hersteller, aber in der benötigten Größe 800/40-26.5 stellen die Finnen nur das Modell „Forest King F“ her. An der Sechsrad-Maschine ließ Hartmann auch die Felgen der Hinterräder ändern, um auch hier eine Außenbreite von exakt drei Metern zu erzielen (mit 700er Bereifung). Zudem gönnte Hartmann seiner Maschine die 11,70-Meter-Version des CH7-Krans sowie das Aggregat H414.
Neben den drei Maschinen auf dem eigenen Stand war Nuhn mit zwei weiteren auf der Ligna vertreten: Ein Forwarder veranschaulichte auf dem benachbarten Stand der Firma Ebert aus Burghaun die Fähigkeiten des Forstmaschinen-Spezialtransporters, während am KWF-Stand ein John Deere 1270E ausgestellt war. Dieser Harvester gehört Hartmut Zell aus Sinntal und ist mit Traktionswinde sowie Bogiebändern der Firma Haas besonders bodenschonend ausgerüstet – FORSTMASCHINEN-PROFI-Lesern ist diese Maschine aus der Mai-Ausgabe (Seite 30) bekannt.

Rottne-Importeur Kopa hatte wie immer seinen Platz unter dem Expo-Dach bezogen. Im Gepäck der Schleswig-Holsteiner fand sich eine echte Neuheit: der Harvester Rottne H-11. Ursprünglich sollte der Vollernter unter der Bezeichnung H-10 auf den Markt kommen und war als Prototyp bereits auf Messen gezeigt worden. Bei ausgedehnten Tests stellte sich jedoch heraus, daß die Maschine durchaus mehr Motorleistung vertragen könnte, außerdem erwiesen sich die 22,5 Zoll großen Räder als etwas klein. Also entsorgten die Schweden den vorgesehenen Vierzylinder-Motor von John Deere und ersetzten ihn durch ein sechszylindriges Pendant des selben Herstellers. Satte 228 PS und 934 Nm erzeugt der Turbodiesel – ganz ordentlich für einen Harvester der unteren Mittelklasse. Der Felgendurchmesser wurde im Zuge der Testphase auf 24,5 Zoll erhöht. Um den Kunden zu verdeutlichen, wie bedeutend die Änderungen sind, entschied man sich bei Rottne zur Namensänderung, noch bevor ein H-10 ausgeliefert wurde. Der H-11 ist ab sofort bestellbar, die erste Serienmaschine war auf der Ligna ausgestellt. Seine größte Besonderheit: Als erster Rottne-Harvester ist der H-11 mit acht Rädern erhältlich, es gibt ihn aber auch wie alle anderen Rottne-Vollernter mit sechs Rädern. Erwähnenswert sind zudem die guten Kraftwerte des Kranes: 50,8 kNm beträgt das Schwenk-, 193 kNm das Hubmoment. Mit Einfachteleskop bringt es der RC 185 auf 10,30, mit Doppelteleskop auf 11,30 Meter Reichweite. Der Krantilt beträgt 25 Grad nach vorne sowie 15 Grad nach hin- ten. Wie von Rottne bekannt, ist auch für den H-11 eine dreh- und tiltbare Kabine erhältlich. Die Kabine und alle Bedienele- mente sind übrigens bei allen Rottne-Har- vestern und -Forwardern weitgehend identisch; so muß sich der Fahrer eines Unternehmens, das verschiedene Rottne-Maschinen einsetzt, beim Wechsel auf ein anderes Modell nicht umgewöhnen.

Eine Überarbeitung ließ Rottne auch dem kleinen Rückezug F10 angedeihen, auch diese Maschine zeigte Kopa in Hannover. Der Neuntonner trägt nun den Namen „F10B“. Die wesentliche Änderung betrifft den Kran. Mit 86,7 kNm liegt das Hubmoment über 20 kNm höher als beim Vorgänger, das Schwenkmoment wuchs um zehn auf 27 kNm. Die Reichweite legte um einen guten halben Meter auf nunmehr 7,50 Meter zu, mit dem optionalen Doppelteleskop-Kran beträgt die Reichweite 9,20 Meter. Im Antriebsstrang des Forwarders sind neue Rexroth-Hydraulikkomponenten verbaut, die für eine Zugkraft von satten 139 kN sorgen – der Vorgänger erreichte nur 116,5 kN. Wer möchte, kann den F10B mit einem 40 Zentimeter längeren Hinterwagen bekommen, die Ladefläche ist dann knapp 4,20 Meter lang. Diese Ausrüstung bietet Rottne speziell für den deutschen Markt an.

Auf dem KWF-Gemeinschaftsstand war ein Pfanzelt Felix ausgestellt, der ein merkwürdiges „Gewächs“ am Kranfuß aufwies. Wozu könnte das wohl gut sein? Diese Maschine wurde auf die speziellen Wünsche eines Kunden hin entwickelt. Er möchte mit diesem Felix ausschließlich in der Energieholzernte arbeiten, in erster Linie bei Hessen-Forst. Deshalb benötigt er keinen Rungenkorb, stellt dafür aber ganz andere Anforderungen an die Maschine. So sollte sie für niedrigen Bodendruck mit sechs Rädern ausgerüstet sein und dabei nicht mehr als 15 Tonnen auf die Waage bringen. Gleichzeitig sollte der Kran zehn Meter weit reichen und bei voller Auslage mindestens 800 Kilogramm heben können. Damit der Felix dabei sicher steht, mußte ein technischer Kniff her. Die Verantwortlichen im Hause Pfanzelt ersannen ein System, das die Gewichtsverteilung bei großer Kran-Auslage verbessert. Herzstück ist besagtes „Gewächs“, ein Kontergewicht am Kranfuß: Wird das Kranteleskop ausgefahren, fährt das Kontergewicht automatisch in die entgegengesetzte Richtung. Um Beschädigungen am Bestand weitestgehend zu vermeiden, sollte außerdem das Arbeitsgerät mechanisch geführt sein und nicht pendelnd gelagert. Schnellwechselbar muß es zudem sein, denn der Kunde möchte mit zwei Geräten im Wechsel arbeiten: ein Fäller-Sammler sowie ein Fällgreifer. Letzterer ist ein brandneues Gerät der Firma Pfanzelt. Es hört auf den Namen „Energieholz-Fällgreifer 4023“ und soll sich sowohl zur Ernte von bis zu 35 Zentimeter starken Stämmen als auch zum Verladen eignen. Damit das Gerät beide Aufgaben beherrscht, kann die Sägeeinheit über eine patentierte Halbmondverzahnung hydraulisch verschoben werden.

Neben diesen speziellen Lösungen zeigte die ausgestellte Maschine auch, worüber sich zukünftig alle Felix-Käufer freuen dürfen: Pfanzelt ließ seinem Schlepper eine Modellpflege angedeihen, so besitzt der Felix ab sofort eine komplett neue Kabine. Diese ist übersichtlicher als bisher, was unter anderem durch eine 15 Zentimeter breitere Heckscheibe erreicht wird. Auch räumten die Allgäuer den Innenraum auf, ein modernes Bedienterminal ersetzt viele Einzelknöpfe. Den Wechsel von Straßen- zu Geländefahrt und zurück erleichtert eine einfacher zu bedienende Lenksäule. Neu ist zudem die pneumatisch gesteuerte Trittstufe. Pneumatisch arbeitet auch die Kabinenfederung, in Verbindung mit Seitenstabilisatoren soll so die Kabine bei Kranarbeiten besonders ruhiggehalten werden. Anders als bisher wird der Kraftstofftank nicht mehr an der Kabine, sondern am Rahmen befestigt, weshalb der Füllstand keinen Einfluß mehr auf das Federungsverhalten der Kabine hat. Und damit auch jeder merkt, daß es sich um einen neuen Felix handelt, bekam der Schlepper eine neugestaltete Frontpartie verpaßt, die ihn deutlich „erwachsener“ aussehen läßt.

Mit einem neuen Energieholzaggregat wartete auch Waldburg Forstmaschinen Wolfegg (WFW) auf. Der oberschwäbische Forstmaschinen-Händler brachte das Abab 255 mit zur Ligna. Es ist so neu, daß noch keine Prospekte darüber existieren. Neben der Mehrbaumfunktion besitzt das Aggregat auch zwei Vorschubwalzen. Diese für einen Fäller-Sammler ungewöhnliche Ausstattung sorgt dafür, daß sich Rundholz und Kronenmaterial voneinander trennen lassen. Zudem reißt die Rinde durch den Kontakt mit den Walzen etwas auf, weshalb das Holz schneller trocknet, erklärt WFW-Verkäufer Stefan Schmid. Das Abab 255 wird mit bis zu 26,5 Zentimeter starkem Holz fertig. Bei 675 Kilogramm Gewicht und einem Ölbedarf von 150 Litern pro Minute eignen sich beispielsweise Bagger, Forwarder oder kleine Harvester als Trägerfahrzeug.

Neuheiten konnte WFW auch im Hackersegment zeigen: den Bruks 605 PT Trailer. Der kleinste Bruks-Hacker beeindruckt bereits mit einem 500 mal 685 Millimeter großen Einzug. Unlängst modellgepflegt, besitzt die Maschine nun einen längeren und aggressiveren Rolleneinzugstisch. Zum Antrieb des Zapfwellen-Hackers eignen sich Traktoren mit 200 bis 300 PS Leistung; auf der Ligna hatte WFW einen Fendt 828 mit 280 Pferdestärken davorgespannt. Außerdem wurde ein Eco-Log-Harvester gezeigt. Der 580D war mit einem Aggregat vom Typ Logmax 6000 ausgerüstet.

Erstmals stellte der Lkw-Fachhändler Pavic auf der Ligna aus. Und wie ist die Bilanz? „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe“, erklärt Inhaber Pero Pavic. Seit 18 Jahren handelt er mit gebrauchten Lkw, im Jahre 2002 nahm er zudem Neufahrzeuge aus dem Kurzholzbereich ins Programm. Inzwischen verkauft die Firma jährlich rund 300 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, darunter etwa 60 Kurzholz-Lkw. Neue Kurzholzfahrzeuge läßt Pavic in der Regel beim Fahrzeugbauer Menke-Janzen aus Werlte fertigen, auf Kundenwunsch lassen sich aber auch Aufbauten anderer Firmen realisieren. Auf dem Firmengelände in Herford finden Interessenten ständig rund 20 Kurzholz-Fahrzeuge sowie 20 bis 25 andere Lkw. Drei Verkäufer und zwei Büro-Damen sorgen im Hause Pavic für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte. Und was ist sonst alles möglich? „Komplett-Service für alle Fabrikate, Inzahlungnahme, Finanzierung, Preisgarantie für Gebrauchte nach drei, vier oder fünf Jahren – und vieles mehr“, antwortet Pero Pavic wie aus der Pistole geschossen. Im Laufe der Jahre konnte Firma Pavic einige echte Stammkunden gewinnen. Zu ihnen zählt auch die Firma Zacharias Holztransporte aus Meschede. Ihr neuer Kurzholz-Lkw war auf der Ligna zu bewundern, es ist bereits der achte aus dem Hause Pavic.

Die Firma Ebert Spezial-Fahrzeuge stellte ihren Ligna-Auftritt unter das Motto „Nutzlast, Nutzlast, Nutzlast“: Nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen bekommen Transporteure nämlich nur noch eine Dauer-Ausnahmegenehmigung bis zu einem Gesamtzuggewicht von 41,8 Tonnen – bisher waren immerhin bis zu 44 Tonnen möglich. Die 2,2 Tonnen fehlen vor allem beim Transport großer Harvester, die schnell die 20-Tonnen-Marke überspringen. Für solche Fälle entwickelte Ebert den besonders leichten Satteltieflader TLS 38 ST-AV. Sein Leergewicht von nur 18,3 Tonnen ermöglicht trotz der verschärften Gesetzeslage eine Zuladung von 23,5 Tonnen. Mit Einzelgenehmigung bringt es der nutzlastoptimierte Ebert-Zug mit zwei gelenkten Tieflader- Achsen und einem Gesamtzuggewicht von über 46 Tonnen auf beachtliche 28,2 Tonnen Nutzlast. Diese Rechnung bezieht sich sogar auf die Ausrüstung mit einem abfahrbaren Schwanenhals, der mit etwa einer Tonne Nutzlast zu Buche schlägt. Verzichtet man auf diese Ausstattung, ermöglicht der Tieflader satte 29,2 Tonnen Zuladung – beladen läßt er sich dann aber ausschließlich über die Rampen am Heck. Zu den weiteren Exponaten am Ebert- Stand gehörte der „Super-Forstmaschi- nen-Spezialtransporter“ mit zwei gelenkten Vorderachsen und zwillingsbereifter, liftbarer Nachlaufachse. Auch dieses Fahrzeug ermöglicht eine Nutzlast von 23,5 Tonnen. Anhand eines Mercedes- Benz Kurzholzzugs zeigten die Burghauner zudem, daß sie nicht nur Lösungen zum Forstmaschinen-Transport entwickeln können. Das Fahrzeug war mit einem Schemelaufbau sowie Epsilon-Kran vom Typ M120Z samt Schutzdach ausgerüstet.

Apropos Schemel: Mit der Firma JW-Tec präsentierte sich ein brandneuer Herstel- ler aus diesem Segment auf der Ligna. Die Nordwest-Niedersachsen sind seit Anfang des Jahres mit einem eigenen Programm am Markt. Unter dem Namen Ecco werden Schemel, Einzelrungen und automatische Nachspanneinrichtungen angeboten. Mit Schemeln „made in Germany“ steht JW-Tec fast allein auf weiter Flur. Es gibt sie aus Stahl oder Aluminium, wobei der Alu-Schemel der leichteste am Markt sein soll. Dafür sorgen unter anderem spezielle Profile aus eigener Fertigung. Auch wurde Wert auf eine einfache Montage gelegt: Zum Befestigen der Rungen werden keine Keile benötigt, zudem sind die Schemel-Befestigungen so ausgeführt, daß beim Anziehen der Schrauben nicht gegengehalten werden muß. Für dauerhaften Korrosionsschutz werden die Bauteile KTL-grundiert und pulverbeschichtet. Der Kunde hat die freie Farbwahl, auch firmenspezifische Schriftzüge kann JW-Tec anbringen. Die Ecco-Schemel sind Dekra-zertifiziert, was sie nach Hersteller-Angaben einzigartig macht. Trotz dieser ganzen Finessen beschreibt Geschäftsführer Robert Janzen seine Produkte als „preislich interessante Alternative“ zu denen anderer Hersteller. Janzen hat zwar die Firma JW-Tec erst im letzten Jahr gegründet, doch konnte er zuvor lange Jahre bei einem namhaften Fahrzeugbauer Erfahrungen mit Holztransportfahrzeugen sammeln.

Hubert Renner nahm den weiten Weg von Oberösterreich auf sich, um auf der Ligna auszustellen. Mit seiner Firma Forstbedarf Renner vertreibt er unter anderem Moipu-Energieholzaggregate. In Hannover präsentierte er sich zudem als frisch- gebackener Händler des Biomass Cover der Firma Walki. Hierbei handelt es sich um eine wasserdichte Abdeckung für Schlagabraum. Sie besteht überwiegend aus Papier und soll den Feuchtegehalt des Materials um bis zu 15 Prozent verringern. Hubert Renner entdeckte das Produkt übrigens erstmals Anfang Mai in einem Artikel in Forstmaschinen-Profi. Er nahm sofort Kontakt zum Hersteller auf und vertreibt die Abdeckung seitdem in Deutschland und Österreich. Renner sieht sie als ideale Ergänzung zu den Moipu- Energieholzköpfen und zeigt sich sehr zuversichtlich, daß die Plane gut vom Markt angenommen wird.

Ebenfalls neu im Sortiment hat Hubert Renner einen Forstaufbau für Valtra-Traktoren des Typs N142. Er besteht unter anderem aus Astabweiser, Überrollschutz, Kotflügelschutz innen und außen sowie einem Auspuffschutz mit Werkzeugkiste. Na- türlich lassen sich die Komponenten auch individuell anpassen. Demnächst soll das Programm auch für andere Valtra-Baureihen erhältlich sein.

Ein wahrhaft dickes Ding konnten die Ligna-Besucher auf dem Stand der Firma S&Ü bestaunen: den LHSP 1500. LHSP steht für Langholzspalter, die Ziffer gibt den maximalen Spaltdurchmesser in Millimetern an. Um mit Stämmen bis 1,50 Meter Durchmesser fertigzuwerden, braucht es schiere Kraft. Der LHSP 1500 erzeugt rund 80 Tonnen Spaltdruck, kann laut S&Ü-Geschäftsführer Thomas Scherer aber problemlos mit bis zu 100 Tonnen Spaltdruck betrieben werden. Und wer kauft solch einen Trumm? „Auf der Ligna waren viele Besucher aus Osteuropa von dieser Maschine angetan“, erklärt Verkäuferin Sabine Walter. Diese Interessenten stammten oft aus der Spanplattenindustrie, weshalb sie die stationäre Variante des Spalters favorisierten; in Hannover hatte S&Ü den LHSP 1500 als Mobilversion gezeigt. Dann besitzt der Spalter ein 80-km/h-Fahr- werk mit Druckluftbremse, der Antrieb erfolgt per Zapfwelle oder aufgebauten Dieselmotor. Ein Kranaufbau ist ebenfalls möglich, die auf der Ligna ausgestellte Maschine hatte einen mächtigen Epsilon E250L samt Krankabine an Bord. Neben dem 1500er bietet S&Ü auch eine kleinere Variante namens LHSP 1200 an, die es „nur“ mit bis zu 120 Zentimeter starkem Holz aufnimmt. Allen Modellen gemein ist der Spalthub von 350 Zentimeter.

Auch die Säge-Spaltautomaten fallen bei S&Ü etwas größer aus, es gibt sie für Holz bis 70 Zentimeter Durchmesser. Für die Modelle SSA 550 und 700 bieten die Ostwestfalen jetzt ein Stammlängen-Vermessungssystem an. Per Lichtschranke wird der Stamm vermessen und daraufhin die Scheitlänge so optimiert, daß kein Reststück entsteht. Das System kostet rund 4.200 Euro Aufpreis, ist aber leider nicht nachrüstbar.
Eine kleine, aber praktische Verbesserung für die Tajfun-Schneidspalter hatte auch Gert Unterreiner im Gepäck: Der oberbayerische Forstgerätehändler zeigte in Hannover die Absauganlage XE10. Sie ist mit Elektro- oder Hydraulikantrieb erhältlich und sorgt für sauberes, staubarmes Arbeiten. Der Saugschlauch-Durchmesser beträgt 140 Millimeter. Inklusive zwei Meter Saug- und fünf Meter Absaugschlauch kostet die XE10 nur 850 Euro.

Einen Querschnitt durch das Farmi-Programm zeigten die deutschen Importeure Meier Land- und Forstmaschinen, Forst- und-Technik Anröchte sowie Forsttechnik Volker Koch. Neu ist der Schneidspalter Mastersplit WP36 als „großer Bruder“ des bekannten WP30. Das Gerät arbeitet mit sieben Tonnen Spaltkraft und wird mit bis zu 36 Zentimeter starkem Holz fertig. Im Gegensatz zum kleinen Modell kommt der WP36 serienmäßig mit einem schwenkbaren Förderband daher. Als Besonderheit bieten beide Typen eine nahezu verschleißfrei arbeitende mechanische Zuförderwippe statt eines Zuförderbandes. Der Antrieb erfolgt per Zapfwelle, Elektro- oder Verbrennungsmotor, die Mastersplit sind aber auch mit kombiniertem Elektro-/Zapfwellenantrieb zu haben. Der Listenpreis des WP36 beträgt 9.800 Euro, der WP30 ist ab 8.100 Euro erhältlich.

Neuheiten konnten die Farmi-Händler auch bei den Kranen vermelden. Die Modelle 4067 und 4670 sind etwas „abgespeckte“ Versionen für den Einsatz auf den semiprofessionellen Rückeanhängern Farmi 90 und 100. Ihre Reichweite beträgt 6,70 beziehungsweise exakt sieben Meter, die Brutto-Hubmomente liegen bei 40 und 46 kNm.

„Der Werkstattexperte“ – diesen Namenszusatz gibt sich die Technolit GmbH aus Großenlüder in Osthessen. Beim Blick auf das Sortiment wird schnell klar: Das paßt. Die Firma bietet eine riesige Auswahl für die Bereiche Schleif- und Trenntechnik, chemisch-technische Produkte, Werkzeuge und Maschinen sowie Werkstattbedarf für Handwerk und Kfz. Darunter finden sich einige Spezialitäten wie Nußkästen mit Durchgangsnüssen, -verlängerungen und -knarre oder die „Kraft- Kralle“ zum Lösen und Festziehen von rundgedrehten Schrauben. Die Kernkompetenz liegt jedoch im Bereich Schweißtechnik. Technolit ist ein nach DIN 18800 zertifizierter Schweißfachbetrieb und bietet beispielsweise verschleißfestes Auftragsschweißen für Pflugschare, Schreddermesser oder ähnliche Werkzeuge an. Der Vor-Ort-Service kümmert sich um Wartung und Reparatur von Schweißgeräten. Die Firma Technolit besteht seit mehr als 30 Jahren und beschäftigt alleine in Deutschland rund 1.000 Mitarbeiter. In diesem Jahr entdeckten die Hessen die Forstbranche für sich und stellten erstmals auf den Forstmessen Forst live und Ligna aus. Viele Messebesucher waren besonders von den Plasmaschneidanlagen begeistert. Dank sogenannter Inverter- Technologie sind die Geräte viel kleiner und leichter als herkömmliche Plasmaschneider mit Trafo-Technik. Auch lassen sich mit ihnen Materialien wie Alu, Kupfer, Edelstahl, Hardox oder Guß schneiden, was bisher nicht möglich war. Zum Betrieb werden lediglich Strom und Druckluft benötigt. Gegenüber dem Brennschneiden bringt Plasmaschneiden viel weniger Temperatur ins Werkstück ein, wodurch die Gefahr des Verziehens minimiert wird. Und dabei ist das Ganze nicht einmal besonders teuer: Für 2.800 Euro bekommt man beispielsweise das Profi-Cut 70 IE. Das 16 Kilogramm leichte Gerät schneidet Stahl bis 20 Millimeter Stärke, mit geringen Qualitätseinbußen sogar 25 Millimeter.

WEBLINKS:

www.nuhn.de
www.kopa-forstmaschinen.de
www.pfanzelt-maschinenbau.de
www.wfw.net
www.lkw-pavic.de
www.ebert-online.de
www.jw-tec.de
www.outdoor-renner.at
www.s-und-ue.de
www.unterreiner.eu
www.farmiforest.fi
www.technolit.de


Jan Biernath

Dieser Artikel ist in der Ausgabe Forstmaschinen-Profi 07-2011 erschienen.

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