Alles dran, alles drin – der MAN TGX 33.640 in Individual-S-Ausstattung
Wenn ein 34-jähriger Unternehmer nach knapp vier Jahren Selbständigkeit schon vier Holztransporteinheiten besitzt und nebenher noch einen erfolgreichen Brennholzhandel betreibt, hat er vermutlich alles richtig gemacht. Wir haben uns kürzlich seinen neuesten Lkw angesehen.
Sebastian Mundt (34) ist gelernte Fachkraft für Lagerlogistik. Er gründete 2019 ein Unternehmen für Holztransporte. Damit kannte er sich aus. Obwohl er selbst noch nie im Holztransport tätig war, konnte er sich aber an seinem Vater orientieren, der 30 Jahre lang als angestellter Fahrer im Holztransport beschäftigt war. Sebastian führte jahrelang einen Brennholzhandel im Nebenerwerb, so hatte er also auch als Unternehmer, wenn auch nur „Kleinunternehmer“, einige Erfahrungen sammeln können. Weil sein „Kleingewerbe“ mit dem Brennholzhandel gute Zahlen vorweisen konnte, gab eine Bank Kredit für den ersten Lkw, einen MAN TGX500. Eine Sattelzugmaschine, allerdings ohne Kran und ohne Auflieger. Er fuhr als Selbstständiger in der Firma seines Vaters mit. Nach ein paar Wochen hatte er davon allerdings die Nase voll. Und er kaufte sich bei Pavic einen Volvo-Kurzholzzug mit Kran. Als nächsten Schritt stellte er seinen Vater Eckhard als Fahrer ein. Seitdem ging es mit dem Betrieb stetig aufwärts. Heutiger Bestand im Unternehmen Mundt sind zwei Kurzholzzüge sowie eine Sattelzugmaschine ohne Kran für den Holztransport kurz und lang. Jetzt ist der MAN TGX 33.640 ganz neu dazu gekommen. Der Lkw wurde in der Individual-S-Ausstattung geliefert, so gibt es zum Beispiel neben der Liege auch eine Hängematte in der Kabine, damit der Fahrer noch bequemer ruhen kann. Er hat sich einen Fernseher einbauen lassen, eine Standklimaanlage und Standbelüftung. Die Sitze sind mit Alcantara und Leder bezogen, alle Ziernähte und Gurte sind in der Farbe rot gehalten. Chromleisten schmücken die Türen, die ebenfalls mit Alcantara ausgepolstert sind. Für den Hörgenuss und zur Orientierung wurden ein großes Soundsystem und ein großes Multifunktionsdisplay, über Dreh- und Touchregler zu bedienen, eingebaut. Ein Abbiegeassistent ist in den Türholmen integriert sowie eine Abbiegekamera. Dann wurde noch ACC gewählt, also ein Abstandsregelautomat. Auch einen Spurhalteassistenten ließ Mundt hinzufügen, für die Stop-and-Go-Fahrten auf der Autobahn ist das eine große Hilfe für den Fahrer. Das System wird ebenfalls über ACC gesteuert. Um Kraftstoff zu sparen, wurde ein GPS-gestützter Tempomat installiert. MAN nennt es Efficient Cruise und Predictive Drive. Von Lightfix wurde dem Lkw ein Lampenbügel mit Positionsleuchten verpasst. Zwei Hella Rundumleuchten sind vorhanden, ein Lichtbalken von Strands Lighting Division sitzt oben am Dach vor dem Spoiler. Falls Elche oder Bisons seinen Weg kreuzen, schützt ein Bullenfänger von Trux die Fahrzeugfront. Auf dem Maschinenwagen befindet sich an jedem Schemel links und rechts je eine LED Leuchte für die optimale Ausleuchtung des Umfeldes. Eine Kamera befindet sich am Heck des Maschinenwagens, eine am Anhänger. Beim Maschinenwagen und beim Hänger hat Mundt sich nach hinten jeweils große LED-Bars anbringen lassen. Licht ist also ausreichend vorhanden.
Als Kran ist der Loglift 140S aufgebaut, der 9,40 Meter reicht. Dieser Kran hat eine Leistung von 13,5 Metertonnen. Zum Beladen des eigenen Lkw, bei der Bahnverladung und der Sattelverladung ist die Loglift-Krankabine vom Typ Hicab hilfreich, wenn mal wieder das typisch norddeutsche Schmuddelwetter herrscht. Als Steuerung nutzt Mundt die hydraulisch vorgesteuerte 4 + 2-Einheit, damit kommt sein Fahrer am besten klar. Als Kranwaage ist die Steelyard Peson vorhanden. Der Fahrer sagt, dass die Waage sehr präzise anzeigt, drahtlos Daten überträgt und alles sehr übersichtlich auf einem Sieben-Zoll-Touchfarbscreen präsentiert. Jeder Kopf/jedes Paket der Ladung kann mit dem Gewicht einzeln voreingestellt werden, die Waage sendet einen Ton, sobald das Gewicht erreicht ist. Die gesamte Last ist so sehr gut zu verteilen; eine Überladung sollte nicht mehr vorkommen, aber das liegt dann keinesfalls an der Waage allein ... Die Krankabine ist ohne Klimaanlage, aber mit Heizung und Lüftung versehen. Radio und CB-Funk sind ebenfalls vorhanden, der CB-Funk erleichtert die Kommunikation mit dem Fahrer des kranlosen Sattels, der vom MAN aus beladen wird. Die Exte-Rungen sind vom Typ D7. Als Kurzholzanhänger tut ein Schwarzmüller Dienst. Von den drei Achsen des Anhängers ist die vordere Hinterachse liftbar. Die Staufächer für Werkzeug und Ersatzteile sind von Danbox, die Aufteilung erfolgte auf Wunsch des Unternehmers. Ganz wichtig: Am Lkw befindet sich ein Edelstahl-Wassertank zum Händewaschen. [...]
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Juli 2023 erschienen. Eine Vorschau dieses Heftes gibt es im Digitalkiosk.