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Neue Möglichkeiten beim Seilwindeneinsatz: Akku-Spillwinde von Forstreich

Bislang hatten alle Spillwinden eines gemeinsam: Der Bediener muss das von der Trommel abgewickelte Seil beim Ziehen immer auf Spannung halten. Dadurch sind der eigene Standort und der Blick auf die Last nur eingeschränkt wählbar. Forstreich Maschinenbau bietet mit der neuen funkgesteuerten und akkubetriebenen Spillwinde SP 1000 nun ganz neue Möglichkeiten bei Zugarbeiten im Wald.

Die Markteinführung von Spillwinden vor einigen Jahren löste manuell betriebene Seilzüge fast über Nacht ab. Inzwischen sind die oft mit Zweitaktmotoren betriebenen Winden aus der Holzernte nicht mehr wegzudenken. Mit Zugkräften bis zu 1.800 Kilogramm, also 17.658 Newton, beseitigen die tragbaren Winden beispielsweise Hänger bis etwa 45 Zentimeter Brusthöhendurchmesser (BHD), ziehen gefällte Bäume aus dem Gefahrenbereich von Totholz und helfen mit speziell auf die Zugkraft abgestimmtem Zubehör bei Baumfällungen. Dank leichtem Polyesterseil und frei wählbarer Seillänge gehören der Materialtransport am Steilhang und das Vorziehen starker Drahtseile zu weiteren, vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Bei der Bergung von Fahrzeugen oder Wild sowie bei der Baumpflege kommen die leichten Motorwinden ebenfalls zum Einsatz. Allen Spillwinden war bisher aber eines gemeinsam: Um den Zugvorgang zu starten, muss der Bediener in der Nähe der Winde stehen und das freie Seilende per Hand auf Spannung halten. Der Nachteil dabei: Die Last ist nicht immer ausreichend einsehbar. Die Firma Forstreich Maschinenbau von Stefan Reichenbach löste dieses Problem: mit der SP 1000, der ersten Spillwinde mit Funkfernsteuerung.

FORSTMASCHINEN-PROFI-Technikcheck

Bereits vor dem Verkaufsstart im Juli konnte FORSTMASCHINEN-PROFI die Forstreich-Spillwinde testen. Beim Auspacken fiel sofort das Gewicht positiv auf: Die SP 1000 wiegt nur 9,3 Kilogramm. Der Antrieb erfolgt mit einem Elektromotor, der seine Energie aus einem 18-Volt-Akku von Milwaukee bezieht. Empfohlen wird die Verwendung eines Akkus mit zwölf Amperestunden, der rund 1,6 Kilogramm zusätzlich wiegt.


Stefan Reichenbach setzt auf konsequente Leichtbauweise. Das Seilzubehör besteht aus einem Zehn-Millimeter-Polyester-Kernmantelseil mit Kausche und Karabinerhaken und zwei lila-farbenen Polyesterrundschlingen für maximal eine Tonne Arbeitslast. Winde und Zubehör passen in einen Seilsack, alles zusammen wiegt 17,2 Kilogramm. Damit zählt die SP 1000 zu den leichtesten Spillwinden. Der Preis ohne Akku liegt bei 2.799 Euro und damit auf dem Niveau der zwar stärkeren, aber nicht funkgesteuerten und mit einem Zweitaktmotor ausgestatteten Nordforest Spillwinde 1800.

Die Fernbedienung weist Ähnlichkeit mit der Fernsteuerung der funkgesteuerten Fällkeile von Forstreich auf. Ein Not-Aus-Schalter sorgt im Ernstfall für den Stop der Maschine innerhalb von 0,3 Sekunden. Darüber hinaus befinden sich eine Starttaste und zwei weitere Drucktasten auf der Fernbedienung. Nach dem Einlegen des Akkus an der Spillwinde werden mit einem Druck auf die Starttaste Fernsteuerung und Winde gekoppelt. Zwei LED-Leuchten geben Auskunft über den Betriebsstatus und die erfolgreiche Verbindung. Die untere Taste startet den Kraftgang mit laut Hersteller 999 Kilogramm Zugkraft und etwa vier Meter Zuggeschwindigkeit pro Minute. Die obere Taste löst den Schnellgang aus, der mit 20 Metern pro Minute und 250 Kilogramm Zugkraft zum Beispiel für den Materialtransport optimal ist. Hinter dieser Lösung steckt ebenfalls eine Innovation: Der Bediener kann im Betrieb zwischen Kraft- und Schnellgang umschalten. Andere Spillwinden verfügen auch über zwei Gänge, diese müssen aber an der Winde durch einen Ganghebel vor der Zugarbeit eingelegt werden. FORSTMASCHINEN-PROFI prüft die Angaben nach. Ein liegender Fichtenstamm mit 0,36 Festmetern wird über eine Strecke von vier Metern gezogen. Im Kraftgang erledigt die Winde das unter Waldbedingungen in rund 46 Sekunden. Damit zieht die Winde nach unserer Messung mit rund 5,20 Metern pro Minute – etwas schneller als die Herstellerangabe. Im Schnellgang wird ein kürzerer Stamm in zwölf Sekunden über die Teststrecke vorgeliefert. Dieser Wert entspricht exakt der Herstellerangabe von 20 Metern pro Minute im Schnellgang. [...]

Marco Reetz

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Oktober 2024 erschienen. Eine Vorschau dieses Heftes gibt es im Digitalkiosk.

www.forstreich.de

 

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