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S&Ü Schneidspalter

Das Ehepaar Klocke arbeitet im Nebenerwerb mit einem riesigen S&Ü-Schneidspalter

Wie die Jungfrau zum Kinde – so sagt es der Volksmund, wenn jemand völlig unverhofft zu einer Sache kommt, die nicht unbedingt seinen bisherigen Interessen entspricht. Auf Johannes Klocke trifft dies definitiv zu: Er suchte eigentlich nur nach einer Lösung, um unkompliziert Brennholz für seinen Eigenbedarf zu machen. Das Ende vom Lied: Der Ostwestfale besitzt nun einen 16 Tonnen schweren Profi-Schneidspalter mit sechsstelligem Wert und bietet Spaltarbeiten im Nebenerwerb an. Daß er sich wegen dieser Maschine zudem extra ein Motorrad anschaffte und seine Frau aller Voraussicht nach von der Pflegekraft zur Spalterbedienerin wird, macht die ganze Aktion noch kurioser.

Wie konnte es dazu kommen? Es begann vor etwa drei Jahren, als Familie Klocke an ihrem Wohnhaus zusätzlich zum Kachelofen einen Holzvergaserkessel installierte. Der verdaut Meterholz-Scheite – die sind aber leider recht schwergewichtig, mußte Johannes Klocke feststellen. Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung konnte den Dekra-Prüfingenieur kein Gerät oder Verfahren restlos überzeugen: So muß bei Schneidspaltern in der Regel das Holz im Vorfeld auf Meterlänge gebracht werden – oder man benötigt einen Zuführtisch, der die ganze Anlage allerdings sehr sperrig macht. Mobil und flexibel ist man so nicht, zudem wird ein Fahrzeug zum Aufladen der Stämme benötigt. Das Beschicken sollte am besten eine weitere Person übernehmen, um die Stillstandszeiten geringzuhalten: Ade, Ein-Mann-Bedienung!
2012_07_klocke_1_grDoch warum in die Ferne schweifen: Im Nachbarort, besser gesagt nur in einem anderem Ortsteil des Klocke-Wohnortes Marienmünster, ist die Firma S&Ü ansässig. Das rund 30 Mann starke Team um Geschäftsführer Thomas Scherer entwikkelt und fertigt hier seit 1996 Maschinen für unterschiedlichste Einsatzgebiete. Darunter finden sich auch Holzspalter für Stammdurchmesser bis 1,50 Meter sowie Säge-Spaltautomaten. Diese Geräte hatten es Johannes Klocke sofort angetan, doch selbst das kleinere Schneidspaltermodell SSA 550 ist für den privaten Gebrauch definitiv zu groß. Da kam Klocke eine Idee: Warum sollte er sich nicht selbständig machen und mit einem S&Ü- Schneidspalter im Lohn arbeiten? Anfangs hatte er nämlich auch versucht, einen Unternehmer zu finden, der ihm sein Holz aufbereitet, doch „mein Holz lag im Wald und keiner wollte es wegmachen“, erinnert sich der 42jährige. Aufgrund dieser Erfahrung erschien Klocke die Wahrscheinlichkeit groß, daß auch andere Holzheizer händeringend nach einem Lohnspalter suchten; diese Lücke wollte der Ingenieur gerne füllen.

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 07 / 2012 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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