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Auf einem Vierachs-Scania 114 mit 380 PS sitzt eine Brennholzfabrik, mit der Holz auf Länge gesägt, gespalten, gebündelt und/oder abgepackt werden kann.

Ob kurz oder lang – Robert Roth produziert in der Schweiz Brennholz in rauhen Mengen

Die Arbeitsweise dieser mobilen Brennholzfabrik ist eigentlich recht schnell zu erklären: Mit dem Kran packt der Bediener ein bis zu fünf Meter langes Holzstück auf den Zuführtisch an der rechten Seite des Lkw; das Holzstück wird bis an eine Anschlagplatte vorgeschoben; ein Kontakt an der Platte löst den Sägevorgang aus; nach dem Absägen des Holzstückes wird dieses per hydraulischem Arm in einen Spaltkanal geschoben, gespalten und per Förderband in eine Box befördert. So einfach geht eine Brennholzfabrik ...

Jetzt aber Schluß mit der Ironie. Damit das Holz auch immer wieder hinten in den gewünschten Längen rauskommt, ist die Präzision eines Schweizer Uhrwerks erforderlich. Mit der Präzision haben es die Schweizer bekanntlich, auch der Erfinder und Erbauer dieser mobilen Brennholzfabrik. Warum nun eine Brennholzfabrik im Walde, mit der von 25 Zentimeter langen Stücken bis hin zu einem Meter langen Spaltlingen alles erzeugt und verpackt werden kann? Das ist eine lange Geschichte, die wir hier jetzt erzählen: Gebhard (Gebi) Tanner (52) ist Förster im Forstrevier Eglisau-Hüntwangen im Rafzerfeld, im Kanton Zürich. Er betreut 410 Hektar Wald, davon sind 250 Hektar öffentlicher Wald, also Gemeindewald, der Rest befindet sich in Privatbesitz.

Ist ein Bündel gepackt und umreift, klappt der Bediener das Wetterdach des Standes hydraulisch hoch und der Maschinenführer hebt das fertige Bündel mit dem Kran aus und packt es neben dem Lkw auf ein Bündelpolter.Gebi Tanner ist allerdings nur zu 30 Prozent Förster. Er ist bei der Gemeinde Eglisau auch als technischer Betriebsleiter angestellt und leitet das Bauamt, die Kläranlage, die Wasserversorgung und betreut das Abfallwesen. Um 250 Bootsplätze, also Liegeplätze am Rhein, muß er sich kümmern und auch um alle Belange des Gemeindefriedhofs. Tanner ist jetzt im 24. Jahr bei der Gemeinde Eglisau beschäftigt und hat insgesamt zehn Mitarbeiter, davon drei Leute im Forst: und zwar einen Azubi und zwei Forstwarte. In seinem Revier stockt sich sehr viel Laubholz und zur Zeit ist in seinem Wald ordentlich was los. Bis Mitte April wird Holz erzeugt, darunter auch sehr viel Brennholz. Für diese Aufgabe hat er Robert Roth (48) engagiert, der zum ersten Mal nach dem Sturm Lothar bei ihm als Unternehmer gearbeitet hatte. Roth betreibt drei mobile „Brennholzfabriken“. Das sind Lkw, mit denen nach einem aufwendigen Um- und Aufbau Brennholz in diversen Längen erzeugt werden kann. Ein Lkw ist zur Zeit im Gemeindewald bei der Arbeit zu beobachten. Bis zum Jahr 2000 betrieb die Gemeinde Eglisau eine eigene Spaltmaschine, die je Raummeter (Ster) zwischen 80 und 90 Franken kostete. Der Ster Holz konnte allerdings nur für 70 Franken verkauft werden, also wurde für das einen Meter lange und gebündelte Holz ein Minderpreis erlöst. Das war der Gemeinde entschieden zu teuer und der Förster bekam den Auftrag, nach günstigeren Lösungen zu suchen.

Zwölf Ster in der Stunde

Über das forstliche Urgestein Peter Schaad kam er zu dem landwirtschaftlichen Lohnunternehmer Roth, der damals eine Spaltmaschine betrieb. Durch erste Automatisierungsschritte konnte Roth damals das Lohnspalten günstiger anbieten. Zudem waren die gemeindeeigenen Forstwirte jetzt nicht mehr so sehr mit der Spaltarbeit gebunden und konnten sich um dringendere forstliche Maßnahmen kümmern. Früher waren sie immer einen bis fast 1,5 Monate mit dem Brennholzmachen beschäftigt. Die Leistung lag dabei bei insgesamt zehn bis 15 Ster täglich. Das war entschieden zu wenig. Mit der Maschine von Robert Roth änderte sich die Situation schlagartig. Bis zu 50 Ster konnten damit täglich geschafft werden. Allerdings war das dem Unternehmer Roth immer noch zu wenig. So entstand im Jahr 2004 der erste Brennholzautomat auf einem Lkw. Die Leistung mit dieser neuen Maschine konnte wiederum gewaltig gegenüber dem alten Gerät gesteigert werden. Roth schaffte jetzt bis zu zwölf Bündel (Ster) in der Stunde. Das lag aber nicht nur an der leistungsfähigen neuen Maschine, sondern auch an der Qualität des Holzes. Das dünne und krumme Holz wurde jetzt gehackt, so daß nur noch die besseren Stücke in die Brennholzproduktion gingen. Ausschlaggebend war auch die Minderabnahme der Industrie. Heute läuft im Revier Eglisau der neueste Lkw von Roth. Aufgebaut wurde dieser Lkw im Jahr 2010. Auf einem Vierachs-Scania 114 mit 380 PS sitzt eine Brennholzfabrik, mit der Holz auf Länge gesägt, gespalten, gebündelt und/oder abgepackt werden kann. [...]

Dieter Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Mai 2014 erschienen.