Als wir den Forstunternehmer Franz-Xaver Haimerl besuchen, liegt das dicke Ding schon am Boden und ist leider auch schon abgelängt. Einen Tag vor unserer Ankunft in Hausen hatte Haimerl diesen Kaventsmann gefällt. Die 48 Meter lange Douglasie brachte es auf einen Inhalt von 14,87 Festmeter. In insgesamt sechs Abschnitte wurde der Stamm aufgeteilt und vermessen. Fünf Meter, sieben Meter, 13 Meter und dreimal vier Meter lange Abschnitte konnten aus dem Stamm gewonnen werden. Der obere Stamm zersplitterte beim Aufprall; der verwertbare Rest wurde ins Industrieholz geschnitten. Gerückt hat Haimerl den Baum mit einem Ponsse-Rückezug mit Seilwinde, der die Last souverän bewältigte. Zum fotografieren blieben uns nur der Stubben und die Einzelteile der gewaltigen Douglasie, die uns aber auch noch beeindruckten.
Wobei der 48 Meter lange Baum der stärkste in diesem gesamten Auftrag war. Auch die Maße der sechs einzelnen Abschnitte dieses Baumes beeindrucken alleine schon auf dem Papier:
• 5 m lg, 94 cm o.R. = 3,46 fm
• 7 ml g,85 cm o.R. = 4,45 fm
• 13 m lg, 70 cm o.R. = 5,00 fm
• 4 ml g, 56 cm o.R. = 0,99 fm
• 4 ml g, 44 cm o.R. = 0,61 fm
• 4 ml g, 34 cm o.R. = 0,36 fm
Das sind dann zusammen 14,87 Festmeter beste Holzqualität. Um die höchstmögliche Ausbeute zu erzielen, ist es notwendig, daß Holzkäufer und Einschläger eng zusammenarbeiten. Nach dem Fällen und Entasten der Stämme kommt der Holzkäufer in den Wald und zeichnet die Stellen an, an denen der Baum abgelängt werden soll. So ist für eine hohe Qualität gesorgt, das nützt dem Waldbesitzer, dem Käufer und auch dem Forstunternehmer, der für solche Mühen besser bezahlt wird.
Rückhänger nur mit dem Seil
Während unserer Anwesenheit fällte Franz-Xaver Haimerl dann eine weitere Douglasie, die ebenfalls sehr stark war, wenn sie auch nicht ganz an die 50 Meter heranreichte. Dafür war sie aber entschieden schwerer zu fällen, denn sehr starke Äste, die zum Teil zwölf Meter lang waren, wollten den Baum in eine andere Richtung zwingen als die, die der Forstunternehmer geplant hatte. Ein sogenannter Rückhänger noch dazu, denn auch der Stamm neigte sich in die entgegengesetzte Richtung. Aber wozu hat ein Forstunternehmer eine Seilwinde? Richtig, als Fällhilfe eingesetzt, kann so eine Seilwinde den Baum dahin bringen, wo er ohne größere Schäden niedergehen darf.
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 12 / 2011 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.