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Jörn Wagener mit seiner Dolmar PS-7910

Teilweise über 40 Meter: Die Firma Wagener fällt 165jährige Buchen

Die Forstwirte Jörn Wagener und Bernhard Meyers durften Anfang Februar Hand (beziehungsweise ihre Sägen) an Buchen legen, die zu den längsten in Europa gehören; klar, daß FORSTMASCHINEN-PROFI die Einladung, sich die Arbeiten einmal anzusehen, dankend annahm.

Eigentlich hätte die Erntemaßnahme im Forstamt Hessisch Lichtenau viel früher im Jahr beginnen sollen, doch der milde Winter sorgte – wie fast überall im Lande – immer wieder für Terminverschiebungen: Ist der Boden nicht gefroren, riskiert man bei Rückearbeiten in den meisten Beständen üble Bodenschäden. Bei unserem Besuch Anfang Februar herrschte zwar kein Dauerfrost, doch zumindest in den Nächten zeigte das Thermometer stets Werte unter dem Gefrierpunkt an. Gerhard Scholz entschied: Wir versuchen’s. Dem Leiter des Reviers Wendershausen ist die Bodenlage zwar noch nicht wirklich geheuer, aber was soll man machen, wenn den ganzen Winter kein Dauerfrost kommen will? „Die Lieferverpflichtungen sind halt da, und die Bodenschäden bleiben erträglich – also ziehen wir die Maßnahme durch“, erklärt Scholz.

Was für ein langer Baum!Die Entscheidung pro Einschlag fällt natürlich leichter, wenn es nur um geringe Mengen geht – in diesem Fall sollen etwa 40 Buchen geerntet werden, die es zusammen auf rund 200 Festmeter Stamminhalt bringen. Dank dieser geringen Anzahl muß kaum eine Gasse mehr als ein- bis zweimal befahren werden, was auch bei den derzeit vorherrschenden Bodenverhältnissen zu vertreten ist. Die Bäume sind 165 Jahre alt; bei der aktuellen Maßnahme werden aber nicht alle Buchen dieses Alters geerntet, sondern nur jene der Stärkeklassen 5 und 6, die den Zieldurchmesser von BHD 70 erreicht haben. Alle Bäume mit geringerer Stärke bekommen weiter Zeit, um zuzulegen, je nach weiterer Entwicklung bis zu 30 Jahre. So mancher Waldbesitzer oder Förster würde bei einer solchen Maßnahme auch die schwächeren Bäume mit entnehmen, Gerhard Scholz jedoch nicht: „Wir werden jetzt nicht auf Teufel komm’ raus alles raushauen, sondern haben die bestmögliche Wertschöpfung auf lange Zeit als Ziel.“ Schließlich bedeute der Zuwachs von Stärkeklasse 4 auf 5 oder gar 6 eine beträchtliche Preissteigerung, gibt Scholz zu bedenken. Der Förster setzt auch auf den „Erziehungseffekt“ der starken Buchen: Solange diese stünden, würden in ihrem Schatten die Verjüngung und kleinere Buchen in die Höhe streben, gerader wachsen und mehrheitlich schlanke, feine Äste ausbilden, weshalb die Stämme im erntefähigen Alter auch nur kleinere Astnarben aufweisen würden.

An die Arbeit!

Bei unserem Besuch liegt die stärkste der zu entnehmenden Buchen leider schon am Wegesrand, auf 20 Meter Länge ausgehalten hat ihr Stammstück einen Mittendurchmesser von satten 74 Zentimetern – das entspricht einem Stamminhalt von 8,6 Festmetern, wohlgemerkt alleine fürs Stammstück. Aber auch die übrigen Bäume sind nicht von Pappe, als 20-Meter-Stammstück bringen sie es meist auf einen Mittendurchmesser von etwa 55 Zentimetern. Auf 20 Meter Länge werden die Buchen übrigens wegen des späteren Transportes auf der Straße gebracht, denn auch mit einer Dauer-Ausnahmegenehmigung sind in der Regel keine größeren Stammlängen möglich.


Genug lamentiert, jetzt werden Buchen gefällt. Kerniges Zweitakt-Geknatter weist uns den Weg zum Ort des Geschehens. Der Klang ist irgendwie ungewöhnlich, was mag denn das für eine Säge sein? 7910 steht auf dem Seitendeckel, also eine Dolmar; diese Marke sieht (und hört) man im Starkholz jetzt nicht so häuKg, vielleicht erklärt das den wenig vertrauten Sound. „Hab’ ich halt gut eingefahren“, antwortet Jörn Wagener grinsend auf die Frage, ob seine Säge vollkommen serienmäßig sei. Der 26jährige Forstwirt läßt auf seine Dolmar nichts kommen: „Die ist im Starkholz unschlagbar.“ Da zählt natürlich in erster Linie Leistung, und 5,9 PS aus 79 Kubikzentimeter Hubraum sind schon ein Wort. Mühelos treiben sie die auf dem 50-Zentimeter Schwert sitzenden Vollmeißelzähne durch die Buchenstämme, auch für das Handling seiner PS-7910 findet Jörn Wagener nur lobende Worte. Während er mit dem Vorgängermodell PS-7900 nicht hundertprozentig zufrieden war, hat die PS-7910 ihm in den vergangenen anderthalb Jahren ausschließlich Freude bereitet. Uns fällt nur auf, daß die Dolmar nach einer kurzen Arbeitspause einige Anwerfversuche benötigt. Laut Jörn Wagener liegt das am KraftstoJsieb im Vergaser, das sich relativ schnell zusetzt: „Reinige ich das Sieb, springt sie auf den ersten Zug an.“ […]

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI März 2014 erschienen.

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