Das Forstunternehmen Maier zwickt mit dem Biojack Energieholz
Bei der Energieholzernte geht es um Schnelligkeit. Der Biojack des finnischen Herstellers Nummek ist schnell. Vor zwei Jahren kaufte sich die Unternehmerfamilie Maier beim Deutschlandimporteur Philipp Forstwerkzeuge den Biojack 300. Damit durchforsten sie nun die Wälder Niederbayerns. Das Ergebnis ist überzeugend.
„Mein Name ist Jack, Biojack.“ Könnte das Energieholzaggregat Biojack sprechen, es würde sich vermutlich auf diese lässige Art vorstellen. Denn es wirkt fast lässig, wenn Karl Maier mit dem Erntekopf des finnischen Herstellers Nummek Birken zwickt. Der „Zwicker“, wie man hier in Niederbayern gerne sagt, scheint seine Schneidarbeit wirklich gut zu machen, denn Maier sitzt grinsend in seinem Forwarder 1110 D. Karl Maier ist der ältere Sohn von KarlMaier sen. und wie der jüngste Sohn Hans im Forstbetrieb Maier in Egglham bei Passau aktiv.
Der Betrieb, der vor allem in der Rückearbeit tätig ist, begann die Energieholzernte vor vier Jahren. „Wir dachten uns, hier entsteht ein Markt, und wollten Hackschnitzel anbieten“, so die simple, aber stichhaltige Begründung von Maier Senior. Zudem sollte diese Arbeit das Frühjahr überbrücken, wenn wegen noch nasser Böden nicht gerückt werden kann. Mittlerweile ist die Energieholzernte aber ein wichtiger Geschäftszweig. Da vor vier Jahren die Auswahl unter den am Markt erhältlichen Energieholzköpfen noch nicht groß war, die angebotenen den Maiers für den Anfang aber zu teuer erschienen, startete man mit einer Sonderlösung: Nach einem Entwurf von FMS-Bayern-Geschäftsführer Alfred Büchl schweißten die Unternehmer Messer sowie eine Bündeleinheit an ein Standard-Harvesteraggregat von Timberjack. Dies leistete zwei Jahre gute Dienste. Irgendwann aber ließ die Schnittqualität nach, außerdem war das Aggregat zu schwer, der Rückezug als Trägerfahrzeug kam zu oft an seine Grenzen. Im Internet stieß die Familie dann auf den Biojack, der von Philipp Forstwerkzeuge importiert wird. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland erwarb der Betrieb Maier einen Biojack, der mittlerweile rund 2.000 Stunden gelaufen ist.
Niedriger und sauberer Schnitt
Der Biojack ist mit 260 Kilogramm sehr leicht, er hängt am endlos drehbaren Rotator – woran ein Rückezugfahrer gewöhnt ist – und das Schneidprinzip funktioniert: Die geschnittene Stockhöhe ist sehr gering, teilweise fast bodeneben, und das Messer hinterläßt einen geraden Schnitt, was zum Beispiel bei Arbeiten an Autobahnböschungen wichtig ist. Denn nur saubere und unverletzte Stöcke treiben sicher wieder aus und festigen so die Böschung. Außerdem läßt sich der Biojack gut als Greifer nutzen, denn das Kappungsmesser klappt aus – ähnlich einem Harvesterschwert – und steht der Greifzange somit nicht im Weg. Alles Gründe für die drei Forstunternehmer, sich für den Biojack zu entscheiden, genauer gesagt den Biojack 300. Dieses Modell ist mit einem maximalen Fälldurchmesser von bis zu 300 Millimetern das größte von vier Varianten. Jede Variante ist optional auch mit Sammlereinheit erhältlich und trägt dann die Zusatzbezeichnung „E“. Bei einem erforderlichen Betriebsdruck zwischen 120 und 240 Bar verlangt der Erntekopf einen Ölfluß von 80 bis 160 Litern in der Minute, wobei der Inhaber von Philipp Forstwerkzeuge, Joachim Philipp, mindestens 120 Liter Pumpleistung empfiehlt. Je nach Modell liegt der Preis des Biojack zwischen 7.000 und 14.000 Euro.
Im Grunde läßt sich der Erntekopf über zwei Knöpfe am Joystick des Timberjack 1110 D bedienen – eine klassische Folgesteuerung erledigt den Rest: Drückt Karl Maier den einen Knopf, öffnet sich die Zange, das Messer klappt aus und der Biojack stellt sich auf. Nun kann der Kopf an den Baum angesetzt werden. Drückt Maier nun den zweiten Knopf, wird eine weitere Folgesteuerung ausgelöst: Die Zange schließt sich um den Stamm, das Messer klappt zu und schneidet den Baum durch, anschließend löst der Tilt aus und der Biojack kippt ab, damit der Baum abgelegt werden kann. [...]
Julian Delbrügge
www.maier-forst.de
www.philipp-forstwerkzeuge.de
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe Mai 2013 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.