Die Weng Group setzt einen 45 Tonnen schweren Sennebogen ein
Die Gebrüder Weng besitzen einen großen Maschinenpark für Spezialfällungen. Das Herzstück ist ein Sennebogen 830E in Abbruch-Ausführung.
Sennebogen-Bagger sind bei Landschaftspflegern beliebt. Oft setzen diese auf das leichte und flinke Modell 718E. Das Ungetüm, mit dem Torsten Weng an diesem verregneten Dienstag im Januar Bäumen entlang der Autobahn 40 zu Leibe rückt, wiegt mehr als das Doppelte. 45 Tonnen nennt der Hersteller als Masse des 830E in der Abbruch-Konfiguration. Das ist eine Menge, dazu kommt die für Raupenbagger typische Langsamkeit: Mehr als drei km/h gibt der Fahrantrieb nicht her.
Torsten Weng (42) und sein Bruder Marco (37) haben sich dennoch bewusst für den Koloss entschieden. Für die Inhaber der Weng-Group ist die Fahrgeschwindigkeit nämlich nicht so wichtig – das Arbeitstempo dagegen schon. Und der Sennebogen 830E ist eine wirklich leistungsfähige Maschine. Die Reichweite der Abbruch-Version beträgt rund 17 Meter, die Reichhöhe sogar 18 Meter. Bei maximaler Auslage hebt der Bagger noch 1,8 Tonnen. Das ist zwar kaum mehr, als der Sennebogen 718E bei voller Auslage hebt, aber so vergleicht man Äpfel mit Birnen: Die Reichweite des 718E ist schließlich auch vier Meter geringer. Anders ausgedrückt: Auf zehn Meter kann der Große mit 4,5 Tonnen über zwei Tonnen mehr hochwuchten als der Kleine.
Der stärkste Ausleger ist sinnlos, wenn der Bagger nicht bombensicher steht. Dafür braucht es neben einem tiefen Schwerpunkt viel Masse und eine große Standfläche. Beim 830E erreicht Sennebogen durch ein um 150 Zentimeter teleskopierbares Raupenlaufwerk ein sogenanntes Abstützquadrat. Damit ist gemeint, dass Länge und Breite des Laufwerks in etwa gleich sind: Der Laufwerkslänge von 511 Zentimeter steht im teleskopierten Zustand eine Außenbreite von 450 Zentimeter gegenüber. Torsten Weng erklärt das so: „Die Maschine steht Vierkant.“ Um auch auf Straßen fahren zu können, ohne Schäden am Asphalt zu verursachen, sind die 70 Zentimeter breiten Dreistegplatten mit Gummi-Auflagen bestückt.
Ideal fürs Straßenbegleitgrün
Der Einsatz an der A40 ist für die Firma Weng nicht ungewöhnlich, denn die Niederländer erledigen überwiegend Aufträge im Straßenbegleitgrün. Stadtbäume fällen sie dagegen äußerst selten, weshalb Wendigkeit und Fahrgeschwindigkeit der Fällmaschine zweitrangig sind. An den starken Erlen und Kirschen darf Torsten Weng im Auftrag des Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) zeigen, was sein Bagger kann. Die Bäume sind mit Efeu umwachsen und wurden als Gefahrbäume eingeschätzt. Dazu kommen einige Amerikanische Eichen, die sich gefährlich Richtung Fahrbahn neigen.
Wegen der starken Bäume wurde Wengs Sennebogen für diesen Einsatz mit dem Woodcracker CS 780 bestückt. Der CS 780 ist die größere der beiden Greifersägen des Herstellers Westtech, die über einen schwingend aufgehängten Sägekasten verfügen. Der mindestens zwei Tonnen schwere Kopf besitzt eine Greiferöffnung von 160 Zentimetern und sägt Stämme bis 75 Zentimeter Durchmesser. Für Einsätze im schwächeren Holz kann im Hause Weng auf einen Woodcracker C 350 zurückgegriffen werden. Dieser „klassische“ kneifende Fällgreifer schneidet Weichholz bis 40 Zentimeter Stärke, bei Hartholz sind 35 Zentimeter möglich. [...]
Jan Biernath
www.sennebogen.com
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Februar 2020 erschienen.