Das ist mit der Traktion eines Mittelklasse-Rückezuges vergleichbar
Sobald wenig Holz pro Einschlagsort anfällt, in manchen Beständen vielleicht gerade mal 40 Festmeter, lohnt sich der Einsatz eines Harvesters nicht. Der eines Rückezuges aber auch nicht. Wenn die Bodenverhältnisse jedoch nach einer Achtradmaschine verlangen, ist guter Rat teuer ...
Der Forstunternehmer Markus Nietfeld aus Dinklage musste sich jetzt zwischen Rückezug und Systemschlepper entscheiden. Wegen der ständigen Umsetzerei, manchmal zwei- bis dreimal am Tag, entschied sich der Unternehmer für einen Systemschlepper mit Anhänger. Aber wegen der nassen Ecken sollte das schon eine Kombination zwischen Schlepper und Anhänger sein, die vergleichbar mit einem Achtrad-Rückezug ist. Darum schaffte sich Nietfeld den Kotschenreuther K 260-R an, dazu den passenden Rückeanhänger Kotschenreuther KR 16.
Von vorne bis hinten
Zugmaschine und Anhänger können durchgehend mit 710er Bereifung ausgestattet werden, die hydrostatisch angetriebenen NAF-Bogieachsen am Hänger sind für ganz besonders nasse Ecken mit Bändern oder Ketten bestückbar. Das gibt dem Unternehmer bei den manchmal sehr schwierigen Bodenverhältnissen in seinem Einsatzgebiet ein weiteres Stück Sicherheit, denn der Bändereinsatz erhöht die Traktion noch einmal erheblich. Eugen Kotschenreuther, Chef der Herstellerfirma im fränkischen Neufang, ist mit dieser Maschine zufrieden und sagt, dass diese Kombination mit der Traktion eines Mittelklasse-Rückezuges vergleichbar ist. Die Alltagstauglichkeit des Achtrad-Gespanns wird durch die lenkbare Deichsel und den zehn Meter weit reichenden Kran unterstrichen. Zum schnellen Umsetzen von Arbeitsort zu Arbeitsort darf mit dem Hänger 25 km/h auf öffentlichen Straßen beladen bis 15.310 Kilogramm gefahren werden. Der Schlepper ist für eine Geschwindigkeit von 40 km/h ausgelegt, optional bis 50 km/h. Den Hänger gibt es allerdings auch in einer 40er Ausführung. Für die Straßenfahrt kann der Achsantrieb des Hängers ausgeschaltet werden. Das garantiert nicht nur ein schnelles Umsetzen auf der Straße; dieses geschieht dann sehr materialschonend. Mit ein paar Handgriffen ist der Hänger abzukuppeln, der Schlepper steht dann als Langholzrückemaschine mit Doppelwinde zur Verfügung; da der Kran am Schlepper verbleibt, kann er für Beladearbeiten mit weiteren angehängten Einheiten verwendet werden, oder aber zum Langholzrücken eingesetzt werden. Abgelegt wird der Kran über die Kabine hinweg nach vorne in einem Gestell vor der Doppeltrommelwinde.
Mit anständiger Leistung
Der Kotschenreuther-Forstspezialschlepper K 260-R ist mit einem John-Deere-Powertech-PVS- Motor der Abgasstufe V ausgerüstet. Aus einem Hubraum von 6.788 Kubikzentimetern und einem Reihenturbolader, das bedeutet, zwei Turbolader hintereinander geschaltet und mit variabler Geometrie ausgestattet, holt man eine Leistung von 259 PS. Der Schlepper ist mit einem Vollrahmen versehen. Der Radstand beträgt 2.800 Millimeter. Das Getriebe ist ein sogenanntes Autopower, ein stufenloses Getriebe, das den Schlepper [...]
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Mai 2023 erschienen. Eine Vorschau dieses Heftes gibt es im Digitalkiosk.