Forstunternehmer setzt auf empfindlichen Böden Voschtracks ein
Die Forstunternehmer stehen in diesem Land immer mehr unter „Beobachtung“, gerade beim Einsatz der Forstmaschinen in der Nähe von Ballungsräumen. Hier wird der Wald gerne zur Erholung genutzt und ist manchmal voller Spaziergänger. Die schauen bei den „bösen“ Forstmaschinen immer ganz genau hin; manchmal wird wegen eines Fliegenschisses Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Das kennen wir alle zur Genüge, das ist jedem von uns schon mal passiert. Um seine Bestände nun ganzjährig und ohne Bodenverletzungen befahren zu können, hat sich ein Forstunternehmer aus Dorsten jetzt einen Satz neuartiger Bänder für seinen Harvester angeschafft und setzt sie seit ein paar hundert Stunden versuchsweise auf schwerem Lehmboden ein. Die ersten Ergebnisse sind verblüffend. Mit den Voschtracks, die in Emmerich gebaut werden, kann man in der Tat diese schwierigen Böden befahren, ohne daß sichtbare Bodenverletzungen entstehen. Die Bänder passen übrigens auch auf den Rückezug.
Bertil Karlsson, Forstunternehmer aus Dorsten, arbeitet in Nordrhein-Westfalen, und er muß oftmals in Beständen arbeiten, die eigentlich nur bei extrem trockenem Wetter befahrbar sind. Bertil setzt insgesamt sechs Harvester und sechs Rückezüge der Fabrikate Ponsse und Rottne ein. Zur Zeit arbeitet er mit seinem Ponsse Ergo in einem Laubholzbestand bei Lünen. Hier gibt es oftmals sehr nasse Ecken, denn es handelt sich um schweren Lehmboden. Da kann es noch so lange trocken gewesen sein, mit „normalen“ Forstmaschinen ist dort an manchen Stellen absolut kein Durchkommen. Aber Bertil Karlsson möchte auch in diesen Ecken eine saubere Arbeit abliefern, ohne daß nach dem Einsatz tiefe Spuren und Bodenschäden festzustellen sind. Seine Aufträge liegen zum Teil in Wäldern, die als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind; auch in FFH-Gebieten setzt er seine Forstmaschinen ein.
Wir alle wissen, was das für einen verantwortungsvollen Forstunternehmer bedeutet. So ein Unternehmen steht gerade in solchen Waldgebieten unter ständiger Beobachtung. Im Sommer darf er dann übrigens auch nicht in die Laubbestände hinein. Und im Herbst regnet es sehr oft, die Winter bringen fast nie genug Frost, um die Bestände gefahrlos befahren zu können. Seit vier Wochen setzt Bertil Karlsson jetzt neuartige Voschtracks ein. Das sind Kettenlaufwerke, die anstelle der Bogieräder vorne am Harvester angebaut werden. Hergestellt werden diese Raupenlaufwerke von Aloys van Osch aus Emmerich am Rhein. Van Osch, eigentlich ein gelernter Holländer, hat dort eine Werkstatt für Bau- und Forstmaschinen. Seit zirka zwei Jahren ist er auch Vertreter für Ponsse in Holland. Auch Neuson-Ecotec-Maschinen hat er im Programm. Durch seine Tätigkeit mit Ponsse-Maschinen kennt er diese in- und auswendig. In Südholland konnte er wegen der dortigen schwierigen Bodenverhältnisse in manchen Poldern einige Neuson mit Raupenlaufwerken verkaufen. Zum Einschlag des Holzes ging das auch ganz gut, aber das Rücken auf diesen schwierigen Böden war das Problem.
www.forstunternehmen-karlsson.de
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 12 / 2011 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.