Im Allgäu gibt es oberhalb von tausend Metern nicht nur Steine und Felsen; auch nasse Ecken sind in den Beständen anzutreffen. Während der Harvester des Forstunternehmers Hannes Müller am Seil hängt, ist der Forwarder mit einer Zwillingsbereifung ausgerüstet, denn der nasse Lehmboden hält gerade in den Senken am Hang das Wasser an der Oberfläche. Und 16 Räder machen eine Maschine nun mal leichtfüßiger als die acht Räder der Standardausführung. Auf der Teerstraße gibt es mit den Rädern auch keine Probleme ...
Forstunternehmer Hannes Müller (32) aus Obermaiselstein hat sich für seinen Rückezug Rottne F15D das Twin-Tyre-System von BSR angeschafft. Seine Reviere zeichnen sich nicht nur durch steile Hanglagen aus, sondern weisen auch hin und wieder sehr nasse Ecken auf. Ein Einsatz mit Ketten oder Bändern verbietet sich in diesem Revier bei Rohrmoos, da das Revier durch Teerstraßen sehr gut erschlossen ist. Dementsprechend sind hier sehr viele Wanderer und noch mehr Radfahrer anzutreffen. Ein Fahren neben der Straße ist weder an der Hangseite noch an der Talseite möglich, so dass die Lösung mit der Zwillingsbereifung eine gute Wahl war. Obwohl der Rückezug schon mit einer 800er Standardbereifung ausgerüstet ist, bekommt er für die ganz nassen Ecken die Zusatzbereifung in 440er Größe aufgezogen. Die Gesamtbreite der beiden Räder liegt dann bei über 1,30 Meter, wenn man den Spalt zwischen ihnen mitzählt. Der Rückezug ist dann zwar insgesamt 4,00 Meter breit, aber in den alten Gassen hier im Hang lässt es sich eigentlich sehr gut fahren, was jedoch auch an der Vorbereitung durch den Harvesterfahrer liegt. Für solche Zwillingsbereifung sind niedrige Stöcke erforderlich, einige Randbäume müssen entnommen werden, und die Rauhbeugen werden vom Harvesterfahrer so gelegt, dass es für den Rückezugfahrer passt, ohne dass er durch die Gasse im Slalom fahren muss oder den Rauhbeugen ständig ausweichen soll. Die Räder sind schnell an- oder abzubauen. Sie werden mit einem Bügel, auf dem sie bequem in Position gedreht werden können, mit dem Kran des Rückezuges vor das erste Rad gehoben und dann aufgesteckt und verschraubt. Die 800er Bereifung wurde auf Spezialfelgen gezogen, die verstärkt sind und eine Aufnahme für die Zwillingsbereifung besitzen. Zur Erstmontage war BSR-Chef Christian Fensel angereist und montierte auf dem vorderen Bogie des F15 die Zwillingsbereifung. Andreas Huber, der den Rückezug umgebaut und etwas modifiziert hatte, half dabei. [...]
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI September 2022 erschienen. Eine Vorschau dieses Heftes gibt es im Digitalkiosk.