Ein schnell aufzustellender Seilkran kann im Forstbetrieb wertvolle Dienste leisten. Bei der Seilarbeit im Hang, bei der bodenschonenden Bringung über Moorflächen, bei Problemfällungen, bei denen das Holz über gepflegte Rasenflächen transportiert werden muß. Wenn der Seilkran zudem auch noch mit ein paar Handgriffen an die Doppeltrommelwinde an- und auch schnell wieder abgebaut werden kann, damit diese wieder zum Langholzrücken bereitsteht, ist das eine sinnvolle Lösung. Das Prinzip ist einfach: Doppelwinde in die Dreipunkthydraulik des Schleppers hängen, den neuen Ritter KSK-3 Kurzstreckenseilkran mit ein paar Bolzen an der Bergstütze befestigen, abspannen – und die Seilarbeit kann beginnen. Ritter zeigte diese Kombination jetzt während einer Praxisvorführung bei Kassel.
Seit Mai dieses Jahres ist der neue Ritter KSK-3 Kurzstreckenseilkran auf dem Markt. Ein Exemplar läuft zur Zeit schon unter extremen Bedingungen in Südtirol. Das Prinzip des KSK-3 ist eigentlich recht einfach und wird beim KSK-1 seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Auf eine S70-DK Doppeltrommel-Konstantzugwinde wird ein Kranturm mit einer Höhe von 4,45 Meter im Schnellwechselsystem aufgebaut, wobei die Höhe des Krans in zwei Positionen auch noch verstellbar ist. Die Winde kann also als ganz „normale“ Dreipunktwinde zum Rücken eingesetzt, aber auch mit ein paar Handgriffen schnell zum Kurzstreckenseilkran aufgerüstet werden.
Der Turm wird am besten auf einer Europalette gelagert. Um ihn an das Schild der Winde anzuflanschen, fährt man mit der Winde in der Dreipunkthydraulik des Schleppers an den liegenden Kranturm heran, bolzt ihn unten am Schild an und zieht ihn dann mit dem Seil einer Trommel hoch. Dann braucht er nur noch oben an der Bergstütze festgeschraubt zu werden. Das geht mit nur zwei Schrauben sehr flott vonstatten. So aufgebaut wird die Kombination zum Einsatzort gefahren, dort in Position gebracht und mit zwei Spannseilen an Bäumen abgespannt. Dann sucht man sich unten oder oben im Hang in der gewünschten Entfernung einen stabilen Baum für die kombinierte Umlenkrolle, die auch das Tragseil sichert. Dann weiter mit dem Tragseil zu einem weiteren Sicherungsbaum zur Endbefestigung des Tragseils. Als Tragseil wird das Rückeseil einer Windentrommel genommen. Das Seil der zweiten Trommel wird als Zugseil und Rückeseil eingesetzt. Das Holz aus dem Bestand wird also mit diesem Seil an den Laufwagen auf dem Tragseil gezogen; der Laufwagen danach zum Seilkran zurückgeholt. Die Zugleistungen der einzelnen Winden können zu diesem Zweck unabhängig voneinander eingestellt werden. Oben angekommen, gibt es für den Laufwagen eine Endabschaltung, die signalisiert, daß der Laufwagen mit seiner Last angekommen ist. Danach läßt man die Last ab, wobei sich der patentierte Lasthaken automatisch öffnet. Um den Laufwagen wieder in den Bestand zu bringen, ist eine hydraulisch angetriebene Winde am Turm befestigt. Ein preiswertes System, dieses Ritter-System, das bei Bedarf schnell um- und eingesetzt werden kann, und zwar immer da, wo gerade ein Seilkransystem gebraucht wird.
www.ritter-maschinen.com
Von Dieter Biernath (Text und Fotos)
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 11 / 2011 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.