Langholz ist immer noch das lukrativste Sortiment für den Waldbesitzer!
Der deutsche LKT-Importeur Hubertus Müller-Habbel von der MHDForsttechnik in Kirchhundem sieht einen Trend hin zum Langholz, jedenfalls im Sauerland. Auch darum setzt er auf den Skidder: „Stammholz ist in dieser Gegend wieder stärker nachgefragt, da für konstruktive Bereiche wieder mehr Vollholz eingesetzt wird, beziehungsweise oftmals sogar auf Anordnung der Baubehörden eingesetzt werden muß. Zudem ist das Stammholz immer noch das lukrativste Sortiment für den Waldbesitzer.“ Müller-Habbel stellte den neuen LKT 82 jetzt erstmalig in einem harten Profi-Einsatz der Öffentlichkeit vor. Wir haben uns diese Maschine aus der Slowakei einmal etwas näher angesehen.
Schon auf der Agritechnica im letzten Jahr präsentierte das Unternehmen MHD Forsttechnik Müller-Habbel aus Kirchhundem den neuen LKT 82, der auf dem alten 81 fußt. Der neue ist aber eine völlig andere Maschine. War der alte 81 noch mit einem Schaltgetriebe ausgerüstet und hatte in der Kabinenmitte einen Tunnel, also zwischen den Beinen des Fahrers eine Erhöhung, ist der neue LKT 82 völlig anders aufgebaut und wird sich auf dem Markt der modernen Skidder vermutlich seinen Platz erobern, das richtige Marktverhalten des Importeurs vorausgesetzt. Der 82 weist auch einen längeren Radstand als die alte Maschine auf, und zwar 3,0 Meter zu vorher 2,65 Meter. Auch hat die Maschine jetzt einen zweiten Lenkzylinder für das Knickgelenk spendiert bekommen, früher schaffte die Arbeit nur ein Lenkzylinder, da war jedoch der Verschleiß am Zylinder höher und natürlich war auch die Kraft nicht so reichlich vorhanden wie mit zwei Lenkzylindern. Der neue Skidder ist übrigens mit NAF-Achsen vorne sowie hinten ausgerüstet, vorher waren im LKT Raba-Achsen verbaut, die allerdings auch nicht direkt schlecht waren, wie es in Anwenderkreisen heißt. Die neuen NAF-Achsen sollen jedoch noch einen Tick besser sein, freut sich MHD-Chef Hubertus Müller-Habbel.
Der neue 82 zeichnet sich sichtbar durch mehr „westliche“ Technik aus. So ist der Motor zum Beispiel von Iveco, vorher lieferte Zetor das Aggregat. Das Getriebe und die Hydraulik sind von Sauer-Danfoss; eine Loadsensing-Pumpe mit 75 Kubikzentimetern, also mit 180 bis 200 Litern Leistung in der Minute, sorgt für den nötigen Durchsatz und ausreichend Druck. Auf der Straße soll der 82 bis zu 30 km/h „rennen“. Weiter fällt das Frontpolterschild positiv auf, das mit zwei Schutzbügeln gegen überrutschende Stämme ausgerüstet ist. Es wird zwar so gut wie gar nicht mehr mit dem Frontpolterschild gepoltert, aber wenn, dann passiert meistens ein Überrutschen der Stämme. Und dann klemmt plötzlich ein langer Stamm zwischen Polterschild und Rahmen. Das wird jetzt erfolgreich durch die Bügel verhindert. Die Motorhaube bei dem neuen LKT ist kippbar, sie ist übrigens sehr leicht zu handhaben. Die Kabine ist hydraulisch um 45 Grad zu Wartungs- und Reparaturzwecken kippbar. Der Lenkwinkel beim LKT 82 liegt bei 37 bis 45 Grad, je nach verwendeter Bereifung. Die Standardbereifung ist eine 18.4-30, wird von MHD Forsttechnik aber bei Auslieferung der Maschine sofort gegen die Bereifung 23.1-26 getauscht, hierbei handelt es sich um einen 600er Reifen. Auf der im Sauerland gezeigten Vorführmaschine sitzt allerdings eine Bereifung der Größe 28L- 26, das entspricht einer Reifenbreite von 700 Millimetern. Diese Bereifung wird vom Forstpersonal hier gerne gesehen, denn sie zeichnet sich als sehr bodenschonend aus.
Dieter Biernath
Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 03 / 2012 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.