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Hier kann man schön sehen, wie nahe Marcus Reinhold am ungebremst vorbeisausenden Zug arbeitet. Dies ist ein vergleichsweise langsamer Regionalzug, doch die ICE fahren hier rund 200 km/h schnell.

Verkehrssicherung mit Langstielbagger und Fällgreifer

Um die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn ist es nicht allzu gut bestellt – so zumindest die vorherrschende Meinung in der Bevölkerung. In Wirklichkeit halten sich die DB-Züge häufiger an den Fahrplan, als viele glauben. Das ist gar nicht so einfach, denn das über 33.000 Kilometer lange Schienennetz muß stets in einem Top-Zustand gehalten werden.


2013_02_ausleger_grSind Wartungs- oder Reparaturarbeiten nötig, so sollen diese mit möglichst wenig Beeinträchtigungen des Zugverkehrs erledigt werden. Noch drastischer sieht es bei Verkehrssicherungen an den Bahntrassen aus: Hierdurch sollen nach Möglichkeit gar keine Verspätungen entstehen. Für solche (und andere) Spezialfälle schaffte sich die Grünland GmbH ein passendes Arbeitsgerät an, das sich FORSTMASCHINEN-PROFI kürzlich bei einem typischen Einsatz ansah.

Wie eine Giraffe langt der neue Grünland-Bagger auch an die höchsten Äste, doch im Gegensatz zum natürlichen Vorbild kann die Stahlversion auf ein wahres Krokodilgebiß vertrauen: Am Ende des Langstiels verrichtet ein Westtech Woodcracker C 350 seinen Dienst, der bei Bedarf sogar gegen den mächtigen C 550 ausgetauscht wird. Dieser Fällgreifer wiegt mehr als ein Mittelklasse-Pkw, spielt dafür aber leistungsmäßig in einer eigenen Liga. Sein maximaler Fälldurchmesser beträgt 55 Zentimeter, die Schere öffnet bis 90 und der Greifer sogar bis 160 Zentimeter. Bei 1,7 Tonnen Gewicht kommt als Trägerfahrzeug natürlich kein 18-Tonnen-Bagger in Frage; ein solcher könnte diesen Greifer nur spazierenführen, aber nicht damit arbeiten. Bei der Firma Grünland suchten die Verantwortlichen daher ein kräftigeres Modell. Fündig wurden sie beim Hersteller Liebherr, die Wahl fiel auf das Modell R 924 C in Industrieausführung. Industrie – das soll das richtige Gerät für diese Arbeiten sein? „Die Maschine ist speziell auf unsere Anforderungen zugeschnitten“, erklärt Marcus Reinhold. Der 28jährige ist Juniorchef bei der Firma Grünland und wird vorrangig mit dem neuen Bagger arbeiten. Mit zwei anderen Langstielbaggern sammelte der gelernte Nutzfahrzeug-Mechaniker („heute ist diese Ausbildung Gold wert, denn zu schrauben gibt’s ja immer was“) jahrelang Erfahrungen, die wesentlich zur Kaufentscheidung beitrugen. Die Industrie- beziehungsweise Umschlagversion überzeugte Reinhold vor allem mit ihrer hohen Hubkraft, die andere Varianten seiner Erfahrung nach so nicht zu bieten haben. Liebherr traut dem R 924 C über drei Tonnen Tragfähigkeit zu – wohlgemerkt bei voller Auslage, und das sind immerhin fast 13 Meter. In der Praxis steht durch die Längen von Tilteinrichtung, Rotator und Aggregat eine noch größere Reichweite zur Verfügung, rund 15 Meter bis zur Mitte des Fällkopfes hat Marcus Reinhold gemessen.

Die hohen Hubkräfte lassen sich natürlich nur umsetzen, wenn der Bagger bombensicher steht – was im Gelände nicht so häufig der Fall ist, zumal sich die Firma Grünland bewußt gegen die „EW“-Version mit extra breiter Spur entschied; vier Meter Breite verbessern zwar die Standsicherheit, doch die standardmäßigen drei Meter lassen sich deutlich einfacher auf der Straße transportieren. Ein gu-tes Stück sicherer steht der Liebherr mit den Streetrubbers-Raupen, die ihm Grünland verpaßte. Marcus Reinhold bestand schon vor Jahren darauf, seinen Bagger mit diesen Gummiraupen auszurüsten; damals waren viele skeptisch ob der Haltbarkeit und des Nutzens, doch die fast durchweg positiven Erfahrungen gaben Reinhold recht. Also war klar, daß auch der neue die Spezialbänder bekommen würde.

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 02 / 2013 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.